Vermutlich wurden auf heutigen Wiener Gemarkungen bereits zu Zeiten der Kelten vor knapp 4000 Jahren Reben angebaut. Verbürgt ist der Rebbau ab dem 12. Jahrhundert. Später, im Mittelalter, spielte sich der Weinbau sogar im Zentrum der Stadt ab. Nur ein kleiner Weingarten am Schwarzenbergplatz mit 60 sorgfältig gehüteten Reben, ist geblieben. Der Ertrag wird jedes Jahr für einen wohltätigen Zweck versteigert. Der Weinbau in den diversen Randorten war vor gut 30 Jahren teilweise gefährdet, weil sich der Wohnbau stark ausdehnte. Doch die Stadt schob dieser Umwandlung durch entsprechende Verordnungen einen Riegel vor.
Lange Zeit prägen die Heurigen die nationale und internationale Meinung über Wiens Weine. Kaiser Joseph II. war der Geburtshelfer für die Heurigen, als er 1784 verfügte, dass Weinbauern Lebensmittel aus eigener Erzeugung gemeinsam mit ihrem Wein verkaufen dürfen. 180 Heurige gibt es heute noch, manche kaum grösser als ein Wohnzimmer, andere mit Hunderten von Sitzplätzen und ausgestattet wie ein vornehmes Restaurant. Früher wurde in den Weinbaubetrieben und den Heurigen schon gemischter Satz ausgeschenkt, ein Weißwein von mehreren (mindestens drei) Sorten, die alle in einem Weinberg wachsen und gemeinsam geerntet und gekeltert werden. Oft waren diese Weine in Sachen Qualität recht schlicht. Aber die 2006 gegründete Vereinigung WienWein der besten Wiener Winzer (Federführung Fritz Wieninger aus Stammersdorf) gab vor allem dem gemischten Satz einen neuen Stellenwert. Inzwischen hat diese Kategorie sogar DAC-Status – womit auf breiter Front viel Ehrgeiz geweckt wurde.